Der Pfannenstiel


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Warum der Pfannenstiel nicht überbaut worden ist

 

1955 drängten verschiedene Interessenten darauf, auf dem Vorderen Pfannenstiel einen Hotelneubau mit Schwimmbad und Sportplätzen bauen zu können. Damals gab es noch kein Eidgenössisches Raumplanungsgesetz und es wäre darum schwierig gewesen, solche Überbauungsabsichten zu verhindern. Dank dem weitblickenden Einsatz des damaligen Gemeindepräsidenten Theodor Kloter war es möglich, dass die Gemeindeversammlung von Meilen am 26. Februar 1960 die Liegenschaft der Erbengemeinschaft Johann Zahner erwerben konnte. (Landerwerbsplan)

 

"Dieses Blatt sei ein Dankeszeichen für die Initiative der Behörden und die freudige Zustimmung der Stimmberechtigten zum Erwerb des herrlichen Aussichts- und Erholungsgeländes." Dies ist die Widmung des Künstlers M. R. Geiser zu seiner nebenstehenden Kohlezeichnung im Heimatbuch Meilen 1960.

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Das engere Gebiet des Pfannenstiels ist somit durch Landkäufe von Gemeinde und Kanton geschützt worden. Für den Schutz der weiteren Region Pfannenstiel ist die Zonenplanpolitik der Gemeinden von grosser Bedeutung: Je höher nämlich die obere Begrenzung der Bauzonen verläuft, um so enger wirkt die Landschaft. Überbaute Hangkanten beeinträchtigen das Landschaftsbild ganz besonders.

Im Heimatbuch Meilen 1981 zeigt Hans Weiss diese Auswirkungen am Beispiel von zwei Fotografien. Links der Blick von den Abhängen des Pfannenstiels gegen Meilen, rechts der Blick gegen Herrliberg.
 

Wo ist die Pfanne auf dem Pfannenstiel?

 

Auf dem Wirtshausschild des Restaurant Pfannenstiel! Eine Pfanne mit Pech zum Übermitteln von Rauchsignalen.
Sie erinnert daran, dass im 17. Jahrhundert ein System von Hochwachten geschaffen wurde. Bei Kriegsgefahr wurden die benachbarten Hochwachten mit Feuer- und Rauchzeichen alarmiert. Diese Hochwacht befand sich auf der Okenshöhe, weil man von hier aus zahlreiche weitere Hochwachten sehen konnte. Aus demselben Grunde wurde Jahrhunderte später diese Stelle für einen Triangulationspunkt ausgewählt: Von hier aus konnten die Richtungen zu anderen Triangulationspunkt gemessen werden. Diese Messungen bilden das Grundgerüst der Landesvermessung.

Die Pfanne mit Pech für Feuerzeichen auf der Hochwacht hat aber nichts zu tun mit dem Namen Pfannenstiel. Dieser Name wird in Urkunden bereits 1333 erwähnt. Er weist auf das langgestreckte Wies- und Ackerland hin, das sich am Fusse der Wälder des Pfannenstiels hinzieht.

Bild rechts: Okenshöhe mit Panoramastein und Triangulationspunkt.

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Der Pfannenstielturm:

Er kam vom Bachtel,

nicht nach Meilen - sondern nach Egg.

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Panorama vom Pfannenstielturm Ganzes Panorama klein  gross
Bild: © Stephan Schmid
1893 Wurde auf dem Bachtel ein Aussichtsturm aus Stahl gebaut.
1979 Erklärte die Zürcher Regierung diesen Turm als schutzwürdige Baute.
1985 Liessen die PTT diesen Turm abbrechen und einlagern
1992 Wurde der Turm auf dem Pfannenstiel neu aufgebaut.

Der Turm ist genietet und besteht aus Stahl und Grauguss. Für den Wiederaufbau wurden Fachleute in Osteuropa gefunden, welche diese alte Konstruktionstechnik noch beherrschten.

Der neue Standort für den Wiederaufbau war vorerst umstritten. Der Kanton wollte den Turm auf der höchsten Stelle des Pfannenstiels, mitten im Wald aufstellen. Der Gemeinderat von Meilen war damit nicht einverstanden. Nun wurde ein Standort etwas weiter unten gefunden, nicht mehr in der Gemeinde Meilen, sondern im Gemeindegebiet von Egg - und an dieser Stelle fügt sich der Turm gut in die Landschaft ein.

Bild recht: Der Grenzstein zwischen Meilen und Egg.

 

Viele weitere Aussichtstürme und natürlich auch den Pfannenstielturm findet man auf der Webseite turmfinder.ch.

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Die Okenshöhe

 

Heimatkunde der Gemeinde Meilen von1902: "Okenshöhe wird der Platz genannt, von dem aus man eine wunderschöne Aussicht geniesst. Er hat seinen Namen von dem berühmten Naturforscher Oken erhalten, der denselben schon im Anfang des letzten Jahrhunderts von Zürich aus sehr häufig bestieg. Damals wurden unsere schönen Berge selten besucht. Er aber brachte auf demselben den grössten Teil seiner Freizeit zu; ja der Platz war ihm so lieb geworden, dass er denselben 1838 kaufte. Seine Erben schenkten das Grundstück etwa zehn Bürgern von Meilen, die es dann später der Mittwochgesellschaft abtraten, damit es zu keiner Zeit überbaut werden könne."

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Auf der linken Seite des Bildes: Findling mit einer Gedenktafel für:
"Lorenz Oken, 1779-1851, dem grossen Naturforscher, welcher der Ruhm der Zürcher Hochschule war, dem unabhängigen Manne haben an seinem Lieblingsplatze Einwohner von Meilen diese Denktafel errichtet."

Warum liegt dieser Findling auf der Okenshöhe? Er wurde durch die Gletscher der Eiszeit ins Mittelland verfrachtet. Zur Zeit Okens tobte ein leidenschaftlicher Gelehrtenstreit um diese Erklärung. Viele Geologen glaubten damals, dass gewaltige Wasserfluten die Findlinge ins Mittelland geschwemmt hätten.

Auf der rechten Seite des Bildes: Das Restaurant Hochwacht, das 1908 von Leonz Ribary als "Hotel und Kurhaus" gebaut worden war. Seit 1889 stand an dieser Stelle ein hölzerner "Wirtschafts-Pavillon", der erst um 1960 abgebrochen wurde.
12.jpg (17565 Byte) Um 1889 stand hier ein "Wirtschafts-Pavillon".
Die Aussicht von der Okenshöhe damals:
(Heimatkunde der Gemeinde Meilen von 1902 über die Aussicht): "Gegen Süden und Westen breitet sich der liebliche Zürichsee aus und unser Auge erfreut sich an einem Kranz lieblicher Dörfer mit herrlichen Gärten und Weinbergen. Darüber hinaus stehen die grünen, teils mit schwarzem Tannenwald bewachsenen Voralpen und aus weiter Ferne schauen himmelaufstrebende Schneeberge über die schöne Landschaft herüber; links vom vielbesuchten und aussichtsreichen Rigi der Mürtschenstock, der Glärnisch, der Tödi und der Urirotstock... Wunderschön, ja unvergleichlich ist der Anblick dieser Berge beim Sonnenaufgang, wenn die Strahlen der Sonne nach und nach von den Berggipfeln in die Täler herniedersteigen und auch diese allmälig erhellen. Noch schöner gestaltet sich der Sonnenuntergang. Während sich in den Tälern die Dämmerung verbreitet, erglühen alle Schneefelder im Glanze des Abendrots."
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Die Aussicht von der Okenshöhe damals:
Titelbild des Panoramas von der Okenshöhe, herausgegeben vom Verkehrsverband für den Pfannenstiel, vermutlich um 1900.
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Die Aussicht von der Okenshöhe heute: Wald - Wald - Wald.

Die Berge, die man sonst sehen könnte, sind säuberlich aufgezeichnet auf dem hier aufgestellten Panorama, 1899 im Auftrag der Mittwochgesellschaft Meilen nach der Natur aufgenommen und gezeichnet von Albert Bosshard.
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Was kümmert's, dass der Ausblick von der Okenshöhe gegenwärtig verwachsen ist? Eine Wanderung über den Pfannenstiel überrascht immer wieder mit wunderschönen Ausblicken! 16k.jpg (15048 Byte)  Grösseres Bild
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Mühlehölzli


Vorsicht: Unbewachter Bahnübergang!

Wir wandern vom Pfannenstiel in Richtung Rapperswil und können schon vorher mit einem Bus ins Glatttal oder zum Zürichsee hinunter fahren: Im Widenbad, beim Mühlehölzli oder in Hombrechtikon.

Beim Mühlehölzli liegt die Bus-Haltestelle ein wenig seeseits vom Passübergang; man könnte sie leicht verpassen. Der heutige VZO-Bus ersetzt die Bahnlinie der Wetzikon-Meilen-Bahn (WMB), welche von 1903 bis 1950 übers Mühlehölzli fuhr. Damals kreuzte also der Wanderweg im Mühlehölzli die Bahnlinie! (Plakat aus dem Heimatbuch Meilen 1974)

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Der Fahrplan von 1932 bis 1933. Ganzes Bild

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Restaurants

 

  • Hochwacht
  • Pfannenstiel
  • Alpenblick, Toggwil
  • Widenbad


Am Hauptwanderweg Forch - Vorderer Pfannenstiel - Widenbad - Mühlehölzli - Hombrechtikon - Rapperswil stehen noch weitere Restaurants. Eine Liste dieser Restaurants befindet sich im Prospekt "Pfannenstielwanderfahrplan" des Vereins Probus Meilen. Herabladen dieser Liste: PDF 115 KB.

 

 

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